Perfektion killt die Innovation: Die Bedeutung von VR-Usecases

Auf der Learntec 2024, einer der führenden Bildungsmesse in Europa, eröffnete sich mir während unserer Zeit am Messestand von XRmacher , eine bedeutsame Erkenntnis. Durch zahlreiche Gespräche mit Vertretern verschiedener Unternehmen wurde deutlich, dass beim Einsatz neuer Technologien, insbesondere der Virtual Reality , oft ein übermäßiges Streben nach Perfektion vorherrscht. Dieser Perfektionismus kann jedoch ironischerweise die Innovationskraft hemmen.

Das Dilemma der Perfektion

Viele Firmen setzen voraus, dass vor der Implementierung einer Technologie wie VR perfekte Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. Fragen nach der Integrierbarkeit in bestehende Lernmanagementsysteme (LMS) und die zentrale Verwaltung der Technologie stehen im Vordergrund.

Diese Ansätze sind zwar verständlich, da sie auf eine reibungslose Eingliederung und Minimierung von Risiken abzielen, aber sie können auch dazu führen, dass der eigentliche Start unnötig verzögert wird.

Der Wert des Experimentierens

Der wahre Wert von VR und anderen innovativen Technologien liegt in ihrem Potenzial, bestehende Prozesse zu transformieren und zu verbessern. Doch um dieses Potenzial zu erschließen, müssen Unternehmen bereit sein, mit einem echten Anwendungsfall zu experimentieren. Das bedeutet, dass man klein anfängt – vielleicht mit einem Prototyp oder einem Pilotprojekt, das spezifisch auf eine Abteilung oder einen bestimmten Prozess zugeschnitten ist.

Lernen durch Tun

Die Implementierung eines ersten VR-Usecase bietet die einzigartige Gelegenheit, direktes Feedback von Nutzern zu erhalten und das Verständnis der Technologie im realen Einsatz zu vertiefen. Dieser pragmatische Ansatz ermöglicht es, Probleme frühzeitig zu identifizieren und anzugehen, was wiederum eine agile Anpassung und Optimierung der Technologie fördert. Basierend auf dieser Grundkonzeption haben die Wiener Linien die VR-Technologie kontinuierlich weiterentwickelt, was über die Jahre hinweg zu einer nachhaltigen Akzeptanz dieser Technologie geführt hat.

Aufbau auf Erfolg

Nach der Implementierung des ersten Use-Cases und basierend auf der Resonanz, die er generiert, können Unternehmen die Technologie schrittweise erweitern und verbessern. Jeder Schritt in diesem Prozess baut auf dem vorherigen auf und trägt dazu bei, die Technologie effektiver und umfassender zu nutzen.

Fazit

Perfektion zu Beginn eines solchen innovativen Vorhabens anzustreben, kann hinderlich sein. Es ist wesentlich produktiver, flexibel zu bleiben, schnell zu lernen und sich anzupassen. Durch den Start mit einem praktischen Projekt, das Raum für Entwicklung und Verbesserung lässt, können Unternehmen die Vorteile von VR viel effektiver und schneller realisieren. Es ist an der Zeit, den Perfektionismus zu überwinden und die Innovation zu umarmen. Letztlich ist es der Mut zum Experimentieren, der echte Innovationen vorantreibt.

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